Todestanz - Succubus

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Succubus

Lichte Wälder... dunkle Eichen...
sie säumen meinen Weg...
während ich dahinschreite auf der Welt...
endlose Weiten, endlose Alleen...

Hoch oben sehe ich den Himmel...
Wolken die ihn säumen...
Vögel die mit mir singen...
und spüre das Leben um mich.

Leder das meine Haut berührt...
Haare die mir in die Augen wehn...
Augen, die den Weg vor mir sehn...
ein Herz, das den Weg beschließt...

Durstig war ich... nach langen Stunden...
Wasser roch ich... sehr nah...
meinen Weg durch den Wald... er war einfach.
Um Erfrischung zu erhalten.

Es ist derselbe Bach... nur näher an meinem Ziel.
das Wasser schmeckt so klar wie einst...
und doch ein wenig anders...
aber es erfrischt.

Halt... meine Nackenhaare sträuben sich...
etwas stimmt nicht...
Mein Blick wandert langsam.... meine
Hand hält noch immer Wasser...

Da plötzlich sah ich sie... eine Jungfrau in Weiß...
strahlend schön und anmutig ging sie am Bach entlang...
mit einem Auge mich kurz sehend... und dann
weiterentschwebend...

Und dann entglitt sie meinem Blick.
Stumm und still lag alles um mich... selbst
die Vögel schwiegen und die Rehe
sprangen nicht mehr.

War es ein Traum? Nein....
und so beobachtete ich den ganzen nächsten Tag...
von der Sehnsucht getrieben das Ufer...
und sah sie oft... aber immer verschwand sie.

Am nächsten Tag wollte ich auf sie zugehen...
doch mein Herz hatte Angst... und meine Beine
trugen mich nicht... so ersann ich etwas
anderes.

Nach der darauffolgenden Nacht hatte ich aus
meinem Leder eine Botschaft gemacht... eingeritzt
mit einem Messer... „Schöne... nie sah ich Dich lächeln...“
und ließ die Botschaft am Ufer des Baches auf Ihrem Stein.

Der Stein... auf dem sie gestern saß... und verschwand als
ich näher an sie trat...
und nun lag dort mein Bitten...meine kleine Hoffnung.
Aber nein... sie wird sie ignorieren....

Nun... ich wartete...
lange Zeit.... aber sie kam nicht....
also kehrte ich auf die Straße zurück...
und ging weiter meinen Weg.

Jedoch... plötzlich spüre ich einen sanfen Gruß...
mehr als ich ihn höre... „Nie hast Du mein Lachen gesehen...
das darf nicht so bleiben, Fremder...“ und mir
war als ob ich sie sah...

Sofort lief ich zurück... zu des Baches Ufer...
und dort war sie... wartend dort wo ich die Nachricht verbarg...
... und ihr Lächeln war wie der Schein der Sonne...
hell... und ein wenig heiß...

Lange Zeit redeten wir... über das was unsere Leben ausmachte...
und es brach bereits die Nacht an... aber wir wollten uns
nicht trennen.... und bald spürte ich ihre Küsse...
und ihre Wärme...

Aber sie verschwand bevor der Morgen anbrach... nur Küsse
schenkte sie mir... aber nach mehr stand mir der Sinn...
also wartete ich auf sie... und sie kam....
entschwebt einer fernen Welt...

Aber untrennbar hier... „Komm...“ sagte sie...
und ich folgte.
Über Stock und über Stein... über Klee und Blatt...
bis sie mich zu einem Baum brachte...

„Meine Eiche...“ sagte sie...
und es öffnete sich eine Pforte...
aus ...blauem?... Licht...
wir gingen hindurch....

Lange Zeit hielten wir uns in den Armen...
erzählten uns Dinge die wenige wissen...
und streichelten uns...
lange und sehr innig...

„mich zu binden bin ich noch nicht bereit...“
hauchte sie mir in’s Ohr...
„Gib mir Zeit ... die brauche ich...“
„und sehen will ich... was passiert...“

Ich wachte am Bach auf... verwirrt und desorientiert.
Was war geschehen? ah... ja. Ich kehrte spät dem
Haus den Rücken... und schlief hier ein... schon
ist fast der Mittag angebrochen...

Aber weiter will ich nicht... ich kann nicht mehr weg...
ich muß sie wiedersehn...
und so wartete ich zwei Tage... lange Zeit...
aber sie kam.... zu mir.

Ihr Haus roch diesmal nach Lavendel wo vorher nichts war...
und frisches Moos zierte den Boden...
und alsbald lagen wir darauf in sinnlicher Umarmung...
und nicht lange... schon gaben wir uns einander hin.

Es war schön... so schön...
und doch am Ende ein wenig getrübt...
denn der Elf... der vormals ihr Lager teilte...
meinte... sie könne immer zurück so das Lager leer gewesen sei...

Und nun lag ich da... und wusste nicht was ich fühlen sollte...
also brach ich bald auf... und wartete auf Nachricht...
und bald weinte ich... Angst hatte ich sie wieder zu verlieren...
brauchen tut sie mich nicht...

„Tränen verkrafte ich nicht... Trauer macht mir Angst.... Wir sind
zu verschieden....“ waren die letzten Worte die ich hörte...
und dann sah ich eine weiße Silhouette entschwinden...

Vergeblich rief ich ihr nach... vergeblich wartete ich Tag und Nacht...
keine Nachricht kam... nie hörte ich ihren Ruf...
ich verließ den Ort ... und hinterließ eine Nachricht....
„Es war schön, solange es dauerte... wenigstens hast du ihn vergessen...“

Als ich gerade den Waldrand erreichte... spürte ich ihre Anwesenheit.
„Gib mir Zeit... und laß mich sehen ob ich etwas für Dich empfinde...
warte zwei Tage... oder mehr...“ so lautete ihre Antwort bevor sie entschwand....
und wieder allein... war ich verwirrt...

Wenn sie erst ihr Herz fragen muß... warum liebten wir uns dann?
Teilten das Lager... aus welchem Grund?
Einsam schlief ich ein...
ohne Träume erwachte ich...

Tage vergingen.... und nach einer Woche... ließ ich alle Hoffnung
fahren... sie würde nicht mehr kommen...
und so ging ich weiter meinen Weg....
und lief solang am Tage wie mich meine Füße trugen.

... Vor Kummer und Gram schlief ich ohne Feuer...
jeden Tag.... und zählte manche Nacht die Sterne...
aber es waren immer dieselben fahlen Gestirne...
schwarz in schwarz...

Eines Nachts erwachte ich... und oh! sie war da!
Weiß in Weiß... mein Holde...
ich lächelte... und es wurde erwidert...
wir gaben uns einander hin.... es war unendlich...

Erst als sich ihre Zähne in meinen Hals gruben...
und sie ihre Lust aus meinem Blut gewann...
da erkannte ich was für ein Narr ich war...
es war ein Succubus.

Eine einzelne Träne rann über meine Wange...
als mein Leben endete....

Montag, 20. August 2001
20:19:07