Ehre | ||
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Ehre Ich bin ein Mensch; aber Mensch zu sein ist mehr als nur Leben; ein wichtiger Bestandteil, vielleicht der Wichtigste ist... ... die Ehre, von der ich hier erzählen will. Einst war ich ein Krieger; ein Kämpfer eines gerechten Gedankens; ein Kämpfer für das Gute und Ehrliche; ein Kämpfer mit Respekt vor dem Leben und dem Gegner. Ich kämpfte viele Schlachten, sah viele gehen; ich sah die Berserker kämpfen, die Soldaten weinen; es ist mehr erforderlich, als nur kämpfen zu können; denn kämpfen kann jedes Tier. Der Respekt vor dem Gegenüber ist es, der den Weg bestimmt, er ist es, der Menschen zu dem macht, was sie sein sollen: ehrvolle Menschen mit Respekt voreinander. Es gehört viel dazu zu sagen: „Ich respektiere Dich und Deine Ansichten“. Im Krieg der heutigen Zeit gibt es keine Ehre mehr, nur kalte Gesichter und mechanische Soldaten, die eingestimmt sind, das Gegenüber zu demütigen, zu schlagen, zu vernichten. Ist das Respekt oder Ehre vor dem Feind? Wo ist die Ehre, wenn ich heute mich umsehe, nach einem Bombeneinschlag? Ich sehe tote Frauen und Kinder, nicht viel mehr als etwas Asche. Wo ist die Ehre vor dem Feind geblieben? Es mag sein, daß heute der Krieg als „klinisch“ betrachtet wird, da niemand mehr mit Schwert und Axt kämpft, aber war es nicht mutiger und ehrenvoller, sich seinem Feind Auge in Auge und in voller Bewaffnung gegenüberzustehen? Wenn Schwerter klingen, wenn Kampfschreie ertönen, fühlt man nicht die Stärke und Macht der Menschen, die sich hier gegenüberstehen? Es ist hier jeder seines Schicksals Meister; niemand stirbt durch Zufall, er stirbt, wenn er verliert; wenn ich ein Gewehr mit Objektiv nehme und jemanden im Fadenkreuz habe und abdrücke, ist das kein Zufall? Hatte er eine Chance zu gewinnen? Ich empfinde die größte Ehre und den größten Respekt vor meinem Gegner im waffenlosen Kampf. Hier zählt nur die Kampfkunst- fertigkeiten der Krieger. Hier gewinnt immer der Bessere. Dies ist meine Einstellung, dies bin ich. Keine Ehre, keine Chance auf Sieg! Qapla´ 18/6/97 |
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