Todestanz - Der Graf

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Der Graf
Lord Soth


Der Graf

Kalter Wind umschweift eine einsame dunkle Gestalt,
hoch auf einem Turme in einer fernen Welt...
rastlos schweifen seine Augen durch die Nacht...
roten Rubinen gleich.

Finstre Klauen in schwarzem Samt auf hartem Stein,
kaltes Fleisch in kalter Luft...
lange schon ohne Leben und doch am Leben...
drücken sie gegen den Willen des Gemäuers.

Viel hat er hier erlebt... und zu dem ist was er ist,
ist er auch hier geworden...
dunkle Gedanken hinter der gewölbten Stirn...
und geheime Pläne im Geiste.

Seine Augen schauen in den Himmel,
und dort sehen sie viele kleine Begleiter...
ledrige Schwingen ziehen über den Horizont...
in dieser tiefen Nacht.

Nebel umgibt ihn... er verblaßt und entschwindet,
nur um wieder tief in den Mauer wieder zu erscheinen...
in einem prunkvollen Saal... staubverhangen und alt...
aber immer noch jung... wenn man den Besitzer bedenkt.

Leichten Schrittes schwebt er über den Boden...
hier und dort sind noch leichte kupferne Spuren zu sehn...
von einst wo er selbst hier gewütet hat... und
seine Familie auslöschte.

Er faucht... als er an dem Ort vorbeikommt...
wo sich seine Liebste danach zu Tode stürzte...
weil er den Mann ihrer Träume tötete...
seinen eigenen Bruder.

Seine Gedanken kehren wieder zu den alten Zeiten...
bevor sich seine Zukunft so schnell vernichtete...
nun ist verdammt hier zu sein... aber...
Verdammung?

Er herrscht über alles hier in diesem Land...
beherrscht mächtige Magie...
erschafft Kreaturen der Finsternis...
und denkt nach über seine Welt.

Auf seinem Thron sitzt er... und faltet die Hände,
legt die Stirn in Falten ... und sendet seinen Geist aus...
auf ferne Reisen in ferne Winkel seines Reiches...
und beobachtet.

Leises Stöhnen hallt wieder von den Mauern,
und unsägliche Schmerzen schwingen wieder...
der Kerker... war stets...
gut gefüllt.

Gnade kennt er nicht... und wenig berührt in noch,
nur eine einzige Gabe ist ihm noch geblieben...
in seiner langen Einsamkeit...
die Neugier.

Vor langer Zeit einmal betrat ein mächtiger Krieger
sein Reich... ein Todesritter mit starken Kräften.
Er maß sich mit ihm... und erforschte was ihn bewegt...
und er erwies sich als ebenbürtig.

Aber der Ritter verschwand... in sein eigenes Reich...
und so ward seine Neugier wieder einmal unbefriedigt.
So wartet er nun weiter seiner Dinge...
und befriedigt er nur seine niederen Bedürfnisse.

Blut... ist was er braucht. Und seine Gespielinnen für
den kurzen Zeitvertreib. Dienerinnen.
Mit diesen er seine mörderischen Gelüste auslebt...
immer wissend wer Meister und wer Sklave ist.

Und so... verfeinert er seine Künste... mordet...
studiert... und erweitert seine Magie.
Er wappnet sich.. und wartet...
er hat wirklich sehr lange Zeit...

Graf Strahd...
Herrscher über Barovia...
Erzvampir... Unsterblich...
Meister der Magie.


Sonntag, 30. Dezember 2001
18:26:39