Lehre Des Lebens | ||
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Lehre des Lebens Ein Großvater sagte einst zu einer Tochter: „Das Leben ist die Prüfung… und auch das Ziel deren… was Du aus ihm machst, das wird Dir widerfahren… und immer werden Deine Reaktionen Aktionen hervorbringen…“ Die Tochter, noch sehr klein, sah ihren Großvater an und sprach: „Das verstehe ich nicht… wie kann ich etwas erhalten, während ich es mir verdienen muß? Wie kann ich etwas erfahren, was in der Zukunft erst bestimmt wird?“ Er wußte, daß diese Frage kommen mußte… wie sie von allen Menschen kommt, die noch nicht wissen, was auf sie wartet… die noch vor sich haben, was er schon hinter sich hatte… „Mein Kind… ich werde Dir jetzt ein Gedicht weitergeben… das viele Menschen vor mir schon kannten, aber nicht viele… und das Menschen nach mir kennen werden… noch weniger als jetzt… und wenn die Götter es wollen, wird es nicht vergessen werden. Er hob seine Stimme etwas und rückte sich im Stuhl zurecht… sah aufrecht geradeaus und drückte die Tochter ein wenig näher an sich heran… dachte kurz nach… konzentrierte sich… und fing an zu sprechen: „Warm streicht es Deine Wange… und Du weißt wer es ist… ich brauche Dich… auf Dich habe ich gewartet… mich nach Dir gesehnt. Alles, was ich tat, das ist vergangen, alles was ich tue, wird unsere Zukunft sein…ich weiß von Dir, seit ich geboren wurde… tief in mir war immer ein Teil von Dir versteckt. Geschöpf des Himmels und der Hölle… das Du bist… Du versetzt mein Herz in Brand… und quälst mich, wenn ich Dich nicht sehen kann… Und doch bist Du ein Engel… der mich verzaubert hat, und mir mit jeder Umarmung Trost und Liebe spendet… den ich niemals missen möchte, und für den ich alles geben würde. Allein bin ich nur ein Einzelner… nichts unter vielen. Nihil sub multis. Omnia pro tuo. Alles für Dich… Du gibst mir so viel… Ein Geschenk, das bist Du… Ich muß viel tun… den Weg ebnen… für Dich da sein, wenn Du mich brauchst… und ich weiß, daß ich immer Geborgenheit finde, wo immer wir auch sind. Solange ich Dich habe… werde ich glücklich sein, wenn Du glücklich bist, dann strahle ich auch… wir teilen die Gefühle… das weiß ich, denn mein Herz gehört Dir… so, wie Du mir Deines geschenkt hast. Draußen rauschen die Lüfte… der Himmel bewölkt sich… Du wirst dort oben vermißt, mein Schatz… flieg! flieg dahin und komm schnell zurück… hier ist jemand, der Dich liebt… ich…“ Langsam schloß der alte Mann seine Augen und zwinkerte… die Tränen mußte er unterdrücken… er hatte viel erlebt in der Welt, aber dies war das, was alles sagt und alles gibt, was wichtig ist. „Das war… sehr schön, Großvater… wer waren die beiden? Warum Himmel und Hölle? Wo ist sie hin? Warum ist sie weg? Sag! Sag es mir!“ „Mein Schatz… Dinge ändern sich, die Zwei waren zwei Wesen… die jeden von uns darstellen können… Himmel und Hölle… zwei Seiten einer Person… Hell und Dunkel… wie es alle in sich haben… Sie ist weg… weil es manchmal so ist, wie es ist.“ „Aber… wird sie ihn wiedersehen? Warum läßt er sie gehen? Ich würde sie nie weglassen, wenn ich sie so sehr mag… und warum ist sie ein Engel, wenn er wohl nur ein Mensch ist?“ „Er sah sie oft wieder… dies ist nur eine Geschichte… aber manchmal müssen wir Sehnsucht in Kauf nehmen… das lehrt uns die Weisheit… ja… und sie ist ein Engel… auch wenn sie nur einen Mensch geliebt hat… denn für ihn war sie ein Engel… ein geliebtes Geschöpf… und was war er für sie? Ich werde es Dir sagen: für ihn, da war er der Engel… und sie nur ein Mensch… denn in der Liebe… da sieht man anders, als bloße Augen es vermögen….“ Lange schwieg das Mädchen und dachte nach… über zwei Wesen, die so verbunden sein können… und doch nicht ewig vereint… Wechselspiel der Gezeiten, und doch immer zusammen. Plötzlich drückte sich das Mädchen an ihn und er spürte kleine Tränen über ihr Gesicht kullern… er nahm sie in den Arm und hielt sie… während sie sprach: „Wenn nur wenige Menschen dies erfahren… wissen sie es denn nicht? Wenn Du Gut bist, wirst du irgendwann Gutes verdienen? Oder nicht? Warum ist es so?“ „Die Menschen sehen zu kurz… und oft falsch… viele sehen nur in den Spiegel und sehen, was sie sehen wollen. Für die, die mit dem Herzen sehen, wird sich irgendwann eine Tür öffnen…“ „Wird sich diese auch für mich öffnen…? Ich denke daran, was wohl sein mag, was die Zukunft mir vorenthält… was das Leben bringt…“ Langsam erhob sich der Großvater und ging zum Fenster… er sah hinaus und zeigte in die Ferne, während er sie an der Hand hatte und leise wisperte: “Die Ferne kann man auch nicht sehen, aber wenn man auf sie zugeht, wird man ihr nah sein… und so wird es auch mit Dir sein… wenn Du anfängst zu laufen, wirst Du irgendwann am Ziel sein, auch… wenn Du es manchmal gar nicht bemerkst…..“ dimanche 26 janvier 2003 01:37:45 |
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