Todestanz - Tote Augen

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Erwin



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Tote Augen


Tote Augen

…tun in der Seele weh…
mein Schmerz ist gewaltig…
ich kann ihn nicht fassen,
kein Meer der Tränen schwemmt ihn weg.

Ich sehe ihre toten Augen vor mir,
und obwohl ihr Körper kalt war,
fühlte ich die Wärme
und der Abschied war schwer…

Ich liebte…
nein, ich liebe sie noch.
Gestern fand sie ihre letzte Ruhestätte,
und heute weint der Himmel über ihr.

Sie zu berühren und zu halten,
ich kann es immer noch fühlen,
die Freundlichkeit und das Vertrauen
in ihren Augen.

Mein Herz scheint zu zerbersten.
Tonnenschwer liegt ein Gewicht darauf…
mein Brustkorb fühlt sich zu klein an
für alles, was darin tobt.

Sie leidet jetzt nicht mehr…
aber tat sie es?
War die meine Entscheidung richtig?
War es zu früh?

Ist es purer Egoismus?
War es notwendig?
Hatte ich das Recht?
Fragen quälen mich.

Aber ich bin nicht der Arme.
Sie ist es…
die in der kalten Erde liegt,
allein.

Neben sich das letzte Stück
des Kuchens, den ich ihr gab…
als letzte Speise…
vor dem Abschied.

Tränen steigen mir auf,
wenn ich daran denke…
die letzten Stunden,
Minuten, Sekunden.

Ich hielt sie, fast die ganze Zeit über,
als sie langsam entschlief.
Jeden Moment behalte ich im Herzen,
für immer und alle Zeit.

Es gab für mich keine andere…
keine liebere, freundlichere…
keine, die mir näher stand,
keine, für die ich mehr empfand und empfinde.

Ich hoffe, sie hat ein besseres Leben…
ohne den Krebs, ohne ihre Gebrechen,
ohne Schmerz und Kummer,
nur aus reiner Freude.

Ein letztes Bild von ihr im Grab,
ich hätte es noch tun sollen, ein letztes Memento,
auch wenn es schmerzen würde…
und das Bild immer noch vor meinem Auge schwebt.

Viel werfe ich mir vor…
das Gedächtnis läßt einen immer im Stich…
so viel nicht getan…
für sie.

Kein Wort für Vergebung,
ich bitte um nichts.

Ich liebe sie, meine Kleine,
und werde sie immer lieben.


für Lady Erwin, die liebste Kleine, die mir ewig nah sein wird

Oliver Brendel
mardi 2 août 2005
22:11:23